Hemberg aktuell: der geplante Anbau
Liebe Gäste und Freunde,
im Zuge der detaillierteren Besprechungen für den geplanten Anbau wollte auch die Presse wissen, was da in Hemberg gebaut werden soll, und bat uns um ein Interview. Der daraus entstandene Artikel, der Ende Januar im Sankt Galler Tagblatt erschienen ist, möchten wir hier in voller Länge abdrucken.
Hemberg: «Unseren Gästen wird der Neubau gefallen»: Das Gästehaus Missionshaus Alpenblick wird ausgebaut
Artikel im St.Galler Tagblatt, erschienen am 26.01.2021
In einem Neubau des Gästehauses Missionshaus Alpenblick entstehen 13 neue Zimmer, die den heutigen Gästeansprüchen entsprechen. Mit den Arbeiten soll im August begonnen werden und soll rund 2,6 Millionen Franken kosten.
Die Planungen für den Ausbau hätten lange vor der Coronapandemie angefangen, sodass diese keine Auswirkungen auf den Planungsfortschritt gehabt hätte, sagt Michael Happle, Präsident der Stiftung Missionshaus Alpenblick. «Was die Pandemie aber wirtschaftlich für uns bedeutet, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht genau sagen. Tatsache ist aber, dass unsere Gäste hauptsächlich aus Deutschland zu uns kommen, was ihnen aber während vieler Monate wegen der Reisebeschränkungen leider nicht möglich war», sagt er. Sie hätten jedoch in dieser schwierigen Situation festgestellt, dass das Interesse an einem Aufenthalt im Missionshaus den Umständen entsprechend gross ist.
«Wollen wir aber auch in Zukunft erfolgreich sein, müssen wir mit der Entwicklung Schritt halten. Daher kommen wir um eine Modernisierung unserer Infrastruktur nicht herum.»
Michael Happle, Präsident der Stiftung Missionshaus Alpenblick
Vorausgesetzt, dass das die Baubewilligung nächstens erteilt werde, ist der Baubeginn auf August terminiert. Bezugsbereit soll der Neubau dann im Herbst 2022 sein.
13 neue Zimmer mit allem Komfort
Das Gebäude, das heute das Missionshaus Alpenblick beherbergt, wird seit 1967 als christlich geprägtes Gästehaus genutzt. «Zwar sind die Zimmer gemütlich eingerichtet, aber kein einziges hat eine eigene Nasszelle. Das heisst, unsere Gäste müssen sich mit Toiletten und Dusche auf der Etage begnügen. Das entspricht jedoch nicht mehr den heutigen Standards und den Erwartungen einiger unserer Gäste», sagt Michael Happle.
Ein Umbau des alten Missionshauses mit einem Einbau von Nasszellen in allen Zimmern käme aber zu teuer. Deshalb habe sich der Stiftungsrat für einen Neubau mit 13 Doppelzimmern entschieden, die allen Ansprüchen genügen.
Die 24 Zimmer im Altbau – etwa die Hälfte davon sind Einzelzimmer – bleiben so bestehen, wie sie sind. So hätten die Gäste die Wahl, welche Zimmerkategorie sie haben möchten. Hausleiter Andreas Tauber sagt:
«Es gibt auch heute noch Gäste, die nicht so grossen Wert auf ein eigenes Bad mit Toilette legen, denen diese Einrichtungen auf der Etage genügen.»
Dieses Eingeständnis an Komfort sei aber auch ein Grund, weshalb die Zimmerpreise im heutigen Vergleich mit anderen Pensionen sehr tief sind. «Auch mit dem Neubau wird sich an den Preisen der Zimmer im Altbau nichts ändern. Denn uns ist es wichtig, dass sich auch Gäste mit geringerem Einkommen bei uns Ferien leisten können», betont Andreas Tauber.
„Uns ist es wichtig, dass sich auch Gäste mit geringerem Einkommen bei uns Ferien leisten können„
Andreas Tauber, Hausleiter des Missionshauses Alpenblick
In enger Absprache mit Ortsbild- und Heimatschutz
Da es mit dem Neubau jedoch mehr Zimmer, also auch mehr Gäste haben werde, sei geplant, die Funktionsbereiche und Verkehrsflächen wie Empfang, Aufenthaltsraum, Speisesaal, Küche, Cafeteria oder das Spielzimmer für die Kinder, die sich alle im Altbau befinden, zu vergrössern und zu modernisieren. «Das Investitionsvolumen wird insgesamt etwa 2,6 Millionen Franken betragen», sagt Michael Happle.
Ein guter Teil dieses Betrags habe mit dem Verkauf der Gruppenunterkunft Arlis in Hemberg sowie durch Spenden bereits abgedeckt werden können. «Wir sind überzeugt, dass wir auch noch den Rest der Summe aufbringen können, ohne die Hilfe von Banken in Anspruch nehmen zu müssen», sagt Michael Happle.
Der Plan für den Neubau wurde in enger Absprache mit dem Ortsbild- und Heimatschutz gefertigt. «Die ausführende Architektin meinte, dass der bestehende Bau eine ganz besondere Sprache im Dorf spreche, dass das Gebäude eine spezielle Aussagekraft habe», sagt Andreas Tauber. Der geplante Neubau solle die Aussage des Ortsbildes weitertragen.
All dies sei in die Planung des Gebäudes und des Sondernutzungsplanes eingeflossen, ergänzt Michael Happle. Speziell hervorheben wolle er die wohlwollende und jederzeit unterstützende Haltung der Gemeindebehörden. Er sagt:
«Diese positive Gesinnung der Behörden hat uns in unseren Vorhaben bestärkt. Denn uns ist es wichtig, dass sich der Neubau gut in die Umgebung und ins Dorfbild einfügt, damit auch die Bevölkerung Freude daran hat.»
Zudem würden die Gäste, die ja explizit Ferien in den Schweizer Bergen machen, eine dementsprechende Architektur erwarten. «Wir sind uns sicher, der Neubau wird auch unseren Gästen gefallen.»
Deshalb sehe die Planung beispielsweise vor, viel mit Holz zu bauen. «Uns ist es zudem wichtig, dass die Bauarbeiten schwerpunktmässig von einheimischen Unternehmen ausgeführt werden. Zum einen, damit die Wertschöpfung im Dorf bleibt. Zum anderen, weil die ortsansässigen Handwerker bestens mit dem Werkstoff Holz umgehen können und sich mit ihrer Erfahrung in die Umsetzung einbringen», sagt Michael Happle.
Kurzarbeit, aber keine Entlassungen
(uh) Die Coronapandemie ist aber auch am Missionshaus Alpenblick nicht spurlos vorübergegangen. So sank die Anzahl Übernachtungen von rund 10’000 im Jahr 2019 auf etwa 5800 Übernachtungen im Jahr 2020. «Auch wir mussten in den Monaten März bis Juni sowie November und Dezember die Türen schliessen. Wir konnten aber in dieser Zeit durch Kurzarbeit unsere Fixkosten entsprechend senken. In den Monaten Juli bis Oktober hingegen verzeichneten wir die höchste Belegung seit etwa 20 Jahren. Das trug auch dazu bei, dass wir während der Krise keine einzige Entlassung aussprechen mussten», sagt Andreas Tauber, Hausleiter des Missionshauses Alpenblick.
Die Menschen hätten einen Nachholbedarf an Erholung in der Natur gehabt, wofür der «Alpenblick» in Hemberg mit seinen vielfältigen Naherholungsgebieten geradezu prädestiniert sei. «Für uns hatten die coronabedingten Reisebeschränkungen ausserdem den positiven Effekt, dass wir so viele Gäste aus der Schweiz wie nie zuvor bei uns begrüssen durften», fügt Andreas Tauber an.
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